Die Schlacht bei Gravelotte: So siegten die Deutschen in der härtesten Schlacht von 1870/71

Am 18. August 1870 prallten westlich von Metz deutsche und französische Armeen aufeinander – in der blutigsten Schlacht des Krieges 1870/71
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Gemälde picture-alliance (p-a)/akg-images: Sächsische Truppen stürmen Saint-Privat; Gemälde von Richard Knötel 

Am 18. August 1870 tobt westlich von Metz die größte und blutigste Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. Lange sieht es so aus, als würden die deutschen Truppen unterliegen – doch gegen Abend wendet sich das Blatt. Als die Schlacht von Gravelotte in den Mittagsstunden des 18. August beginnt, entwickelt sich ein Kampf mit verkehrten Fronten: Die Deutschen greifen nach Westen an und blicken Richtung Deutschland, die Franzosen halten ihre Stellungen mit dem Blick Richtung Paris. Während die einfachen Soldaten Schlimmes ahnen, erkennt Bazaine noch immer nicht den Ernst der Lage. Als die ersten Kanonenschüsse zu hören sind, drängt ihn sein Stab, einen Ausbruch nach Norden  oder Westen zu wagen. Doch Bazaine betont mehrfach, „es könne sich um keine ernsthafte Schlacht handeln“. Allein ein vollständiger Sieg kann die Rheinarmee nun noch retten, andernfalls wird die Festung Metz zur selbst gestellten Falle. Auf einer Frontbreite von nur zwölf Kilometern lässt Bazaine 150.000 Soldaten aufmarschieren. Diesem französischen Aufgebot stellen die 1. und 2. Deutsche Armee zunächst fünf Armeekorps mit 180.000 Soldaten gegenüber.

Die Franzosen erlahmen

Bazaine verschenkt einen greifbaren Sieg, was den Deutschen neue Chancen eröffnet. Gegen Abend nähert sich die Schlacht der Entscheidung. Am frühen Abend fallen preußische Soldaten „wie ein Heuschreckenschwarm“ in Saint-Privat ein. Die Franzosen räumen den Ort und flüchten sich im Laufe der Nacht in die Festung Metz und geben die Schlacht verloren. Saint-Privat erweist sich als strategische Niederlage für das französische Kaiserreich. Zwei Wochen später kommt es bei Sedan zur Entscheidungsschlacht, die Napoleons Kaiserreich zum Einsturz bringen wird.

„Fahrlässig wiederholte Fehler“

Die drei Schlachten bei Metz vom 14. bis 18. August 1870 und die anschließende Einkesselung der französischen Rheinarmee in der Festungsstadt gelten als Markscheiden des Deutsch-Französischen Krieges. Historiker Tobias Arand im M&G-Interview mit Lukas Grawe: >>Die Schlachten von Weißenburg, Spichern und Wörth am 4. und 6. August 1870 ähneln sich in fataler Weise, und die dort gemachten Fehler wurden bei den Angriffen auf Saint-Privat am linken und Gravelotte am rechten deutschen Flügel auf geradezu fahrlässige Weise wiederholt.<<

So siegten die Deutschen in der härtesten Schlacht von 1870/71

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